Scheidung ohne Stress – So gelingt eine faire Trennung

Eine Trennung vom Ehepartner ist selten leicht und meist mit vielen Emotionen und Schwierigkeiten verbunden. Wenn sich beide Parteien fair und kommunikativ verhalten, muss der Scheidungsprozess kein Rosenkrieg sein und kann friedlich über die Bühne gehen. Immer mehr Paare entscheiden sich für eine einvernehmliche Scheidung, bei der sie sich auf die wichtigsten Punkte selbst einigen, statt sich vor Gericht zu bekämpfen. Das spart nicht nur Nerven, sondern auch Zeit und Geld. Wie solch eine Scheidung ablaufen kann und was man beachten sollte, wird in diesem Beitrag erläutert.

Zwei Scheidungsarten – Einvernehmlich oder streitig

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Arten der Scheidung – die einvernehmliche oder die streitige Scheidung. Bei einer einvernehmlichen Scheidung einigen sich beide Partner auf die grundlegenden Folgen selbst. Das betrifft Aspekte wie:

• Sorgerecht für gemeinsame Kinder
• Unterhalt
• Vermögensaufteilung

Die Einigung erfolgt vor der Scheidung mithilfe eines Anwalts oder Mediators und wird anschließend vom Familiengericht geprüft. Bei der streitigen Scheidung ist mindestens ein Verhandlungspunkt unklar, weil sich die Parteien nicht einigen können. Oftmals betrifft das die Punkte des Unterhalts- und Sorgerechts und sorgt schnell für lange und teure Gerichtsverfahren.

Egal, ob eine Scheidung einvernehmlich oder streitig abläuft, es gilt ein Anwaltszwang. Das heißt, dass sie nicht durchgeführt werden kann, ohne dass ein Anwalt involviert ist, der die Interessen der Ex-Partner und die Scheidungsbedingungen überprüft. Idealerweise suchen sich die Eheleute möglichst schnell nach dem Trennungsentschluss einen Anwalt, am besten einen, der in der Region tätig ist. Wenn das Paar also beispielsweise in Dachau lebt, sollten sie sich nach einem Scheidungsanwalt in Dachau umsehen.

Kommunikation – Der wichtigste Faktor

Eine offene, ehrliche und respektvolle Kommunikation ist bei einer fairen Scheidung der Schlüssel zum Erfolg. Die Art und Weise, wie das Paar miteinander kommuniziert, entscheidet darüber, ob die Scheidung in Streit oder mit gegenseitigem Respekt endet. Es geht nicht darum, Gefühle zu unterdrücken, sondern darum, sie so zu äußern, dass der andere sich nicht angegriffen, sondern verstanden fühlt. Einige Dinge, die man beim Austausch mit dem Trennungspartner beachten kann, sind:

• Klare Vereinbarungen treffen, zum Beispiel feste Zeiten für Gespräche einplanen.
• Bei einer festgefahrenen Situation könnte es helfen, eine dritte Person wie einen Mediator oder Coach hinzuzuziehen.
• Falls persönliche Gespräche aus emotionalen Gründen schwerfallen, könnte man den digitalen Verkehr zum Beispiel über E-Mails nutzen.

Vor allem, wenn Kinder involviert sind, liegt es in der Verantwortung der Erwachsenen, sich ihnen gegenüber fair zu verhalten und sie aus dem Scheidungsstress herauszuhalten. Die Eltern sollten sich als Kooperationspartner verstehen und sich auch den Kindern gegenüber als Team präsentieren, welches zusammenarbeitet. Aussagen wie „Mama ist schuld“ oder „Papa will dich nicht mehr sehen“ verletzen das Kind und vergiften das Verhältnis dauerhaft, man sollte also unbedingt darauf verzichten.

Praktisch denken und organisiert vorgehen

Um die Scheidung und den damit einhergehenden Trennungsprozess fair und organisiert zu meistern, gehört einiges an Planung und praktischem Denken dazu. Damit es zu keinen Missverständnissen kommt, sollte zum Beispiel geklärt werden, wer in der gemeinsamen Wohnung beziehungsweise dem Haus verbleibt und welche Gegenstände wem zustehen. Auch geteilte Kosten und Kredite sollten fair geteilt und zusammen bezahlt werden. Faktoren wie Sorgerecht werden am besten von den Eltern selbst und nicht von einem Gericht geklärt. So wird sowohl den Ex-Partnern als auch den Kindern viel Stress und psychische Belastung erspart.

Generell gilt: Alle Faktoren, die Missverständnisse oder Stress auslösen könnten, sollten beachtet und gemeinsam durchgesprochen werden.