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5. September 2025
Lifestyle Technik

YouTube und KI: Was passiert hier?

Tobias
  • September 4, 2025
  • 4 min read
  • 25 Views
YouTube und KI: Was passiert hier?

Wer in letzter Zeit ein Video auf YouTube hochgeladen hat und sich dann gedacht hat, irgendetwas ist anders, ist kein Verschwörungstheoretiker. Tatsächlich wurden einige Videos von Nutzern nachbearbeitet, ohne dass die YouTube die Erlaubnis dafür erteilt haben.

Keine Einbildung: YouTube verändert Videos

Beato, ein YouTuber mit mehr als 5 Millionen Abonnenten, konnte seinen Augen nicht trauen, als er sich sein hochgeladenes Video angesehen hat. „Mann, meine Haare schauen irgendwie seltsam aus. Und trage ich Make-up?“ so der YouTuber gegenüber BBC. Tatsächlich wurden seine Videos von YouTube nachbearbeitet. Ohne jedoch, dass er um Erlaubnis gefragt wurde. YouTube hat hier die Künstliche Intelligenz – KI – eingesetzt und das Video verändert.

Doch welche Veränderungen sind zu erkennen? Das hängt vom Video ab. So gibt es oft eine künstliche Erhöhung des Detailgrads, sodass plötzlich die eine oder andere Falte im T-Shirt stärker betont wird. Auch wirken einige Stellen schärfer gezeichnet, an anderen Stellen der Haut sieht es so aus, als hätte man (zu) viel Weichzeichner verwendet. Tatsächlich gibt es auch Videos, in denen sich auf einmal die Form der Ohren verändert.

Aber nicht nur Beatos Videos wurden nachträglich verändert. Shull, ein Freund des YouTubers, hat ähnliche Erfahrungen gemacht. Sein Video, dass der Sache der Bearbeitung durch KI nachgeht, wurde schon rund 700.000x aufgerufen.

Dass die YouTuber das nicht gutheißen, ist keine Überraschung. Vor allem sind sie deshalb sauer, weil YouTube nicht einmal um Erlaubnis gefragt hat. Die Videos wurden ohne Wissen der YouTuber mit KI bearbeitet und sind jetzt auf der Plattform im „KI Look“ aufrufbar. Die YouTuber befürchten, die Videos würden jetzt unseriös wirken, weil es eben keine KI-Inhalte gegeben hat, die verwendet wurden. „Das missinterpretiert mich und das, was ich im Internet mache, extrem. Es könnte potenziell das Vertrauen, das mein Publikum in mich hat, untergraben“, so Shull.

Das sagt man bei YouTube

Nachdem die beiden YouTuber nicht locker gelassen haben, hat sich YouTube dann doch zu Wort gemeldet. „Es ist keine generative KI. Wir haben ein Experiment laufen, bei dem wir traditionelles Machine Learning auf ausgewählte YouTube Shorts anwenden, um nachzuschärfen und die Klarheit zu erhöhen, ähnlich wie es moderne Smartphones beim Aufnehmen eines Videos machen“, so Rene Ritchie, der bei YouTube aktive Head of Editorial.

In den sozialen Netzwerken wird sein Statement stark kritisiert. „Es ist absolut nicht ok, dass ihr die Werke von Usern einfach so verändert“ oder auch „Am Handy kann ich mir aussuchen, ob ich den Beauty Filter aktiviere und bekomme ihn nicht aufgezwungen“ ist im Internet zu lesen. Auch wird kritisiert, dass man bei YouTube von einem traditionellen Machine Learning spricht, nicht aber von KI. „YouTube versucht hier die Nutzung von KI zu verschleiern, wegen der Bedenken, die Menschen gegen die Technologie haben. Machine Learning ist ein Teilbereich von KI“, so Samuel Wooley von der Universität Pittsburgh gegenüber der BBC.

Zwischen Schadensbegrenzung und Verschwörungstheorie

Auf X hat Rene Ritchie dann versucht, Schadensbegrenzung zu betreiben. Dabei versuchte er zu erklären, dass es einen Unterschied zwischen Machine Learning und KI gibt. Jedoch sorgte die Schadensbegrenzung nicht unbedingt für Ruhe. Die User haben abermals das Posting kritisiert. Vor allem auch mit Blick auf die Tatsache, dass die Hauttöne und auch die Körperteile verändert werden, obwohl es nur darum geht, dass die Aufnahme klarer wird.

Dass die KI immer häufiger zum Einsatz kommt, ist bekannt. Es gibt kaum noch Bereiche, in der KI nicht verwendet wird. So beispielsweise im Gaming. Aber auch im Glücksspiel kommt die KI immer häufiger zum Einsatz – eine Übersicht, welche Online Casinos empfehlenswert sind, die mitunter auch mit KI arbeiten, findet man hier: https://esportsinsider.com/de/gluecksspiel/beste-casinos. Setzt der Betreiber des Online Casinos auf die KI, dann kann die KI in weiterer Folge individuelle Angebote erstellen oder auch melden, falls sich das Spielverhalten grundlegend verändert hat. Die KI kommt aber auch immer häufiger im Alltag zum Einsatz – etwa, wenn man sich Texte übersetzen lassen möchte oder Bilder generieren will. Hier kann schon problemlos mit ChatGPT gearbeitet werden.

Zu dem Thema gibt es auch ein paar Verschwörungstheorien: So wird YouTube vorgeworfen, man will die Zuseher an den KI Stil gewöhnen, damit in weiterer Folge zukünftige Videos nicht mehr negativ auffallen, die bewusst mit KI Tools von YouTube erstellt wurden. Denn kann leichter Content produziert werden, so bedeutet das für YouTube, dass der Creator auf der Plattform bleibt und sich nicht für die Konkurrenz entscheidet.

Tobias
About Author

Tobias

Tobias Friedrich, Jahrgang 1971, lebt mit seiner Familie in Berlin. Er absolvierte ein Studium im Bereich Wirtschaftsrecht und arbeitet seither als unabhängiger Journalist. Im Laufe seiner Karriere verfasste er Artikel für renommierte Zeitungen wie die Frankfurter Allgemeine und die Süddeutsche Zeitung.

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