Frauen fehlt es an finanziellem Wissen: Das muss sich ändern
Im Durchschnitt verdienen Frauen wesentlich weniger als Männer. Da sie auch noch häufiger einem Teilzeitjob nachgehen, steht dann im Alter oft auch noch weniger Geld zur Verfügung. Trotz gesellschaftlichem Fortschritt zeigen aktuelle Studien ganz klar auf, dass finanzielle Ungleichheit zwischen den Geschlechtern noch immer besteht. Das heißt aber nicht, dass die eigene Situation nicht verbessert werden kann. Oft braucht es nur eine klare Strategie sowie den Mut, die Verantwortung für die eigenen Finanzen zu übernehmen.
Finanzielle Ungleichheit beginnt schon recht früh
Geld sollte eigentlich kein Geschlechterthema mehr sein. Doch die Realität sieht leider noch immer anders aus. Schon im Kindesalter werden Mädchen und Jungen unterschiedlich auf den Umgang mit Geld vorbereitet. „Es zeigt sich, dass auch heute noch mit Söhnen mehr über Geld gesprochen wird als mit Töchtern. Das heißt, wir werden als Frauen ganz anders auf diese Lebensrealität vorbereitet“, so Verhaltensökonomin Christine Laudenbach von der Goethe-Universität.
Diese Unterschiede setzen sich dann auch in weiterer Folge im Berufsleben fort. Der sogenannte Gender Pay Gap zeigt nämlich deutlich, dass Frauen im Durchschnitt deutlich weniger als Männer verdienen. Laut dem Statistischen Bundesamt lag der Verdienstunterschied im Jahr 2024 bei 16 Prozent. Selbst wenn man Faktoren wie Berufsfeld, Qualifikation und Arbeitszeit berücksichtigt, bleibt eine Lücke bestehen – der bereinigte Gender Pay Gap liegt übrigens bei rund 6 Prozent. Konkret bedeutet das, dass Frauen bei gleicher Arbeit und Erfahrung 1,52 Euro pro Stunde weniger als ihre männlichen Kollegen verdienen.
Teilzeitjob als Hauptproblem
Ein weiterer Faktor für die finanzielle Benachteiligung von Frauen ist die ungleiche Verteilung von Arbeitszeit und Verantwortung. Frauen besetzen nämlich seltener Führungspositionen und arbeiten deutlich häufiger in Teilzeit. Im Jahr 2024 waren laut der Bundesagentur für Arbeit über die Hälfte aller sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen – ganz genau: 50,3 Prozent – nur in einem Teilzeitjob tätig. Der Hauptgrund liegt oft in der Doppelbelastung durch den Beruf, die Familie und den Haushalt. Viele Mütter finden nämlich heutzutage keine passenden Arbeitsmodelle, die Familie und Karriere vereinbaren lassen.
Hinzu kommt noch die sogenannte Care Arbeit. Dabei handelt es sich um unbezahlte Tätigkeiten wie Kinderbetreuung, Pflege oder Hausarbeit. Laut einer Studie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend leisten Frauen in Deutschland Jahr für Jahr um die 72 Milliarden Stunden unbezahlte Arbeit. Diese fehlende Entlohnung führt nicht nur zu einem geringeren laufenden Einkommen, sondern ist am Ende auch noch der Grund, wieso im Alter geringere Rentenansprüche vorliegen.
Die Folge ist der Gender Pension Gap, also die Rentenlücke zwischen Männern und Frauen. Im Durchschnitt erhalten Frauen im Ruhestand etwa ein Viertel weniger Geld als Männer, gleichzeitig leben sie aber länger. „Die höhere Lebenserwartung bei Frauen klingt erst mal nicht unbedingt nach etwas Schlechtem. Allerdings bedeutet das natürlich auch, dass ich mich länger finanzieren muss – ich brauche für einen längeren Zeitraum Geld“, so Laudenbach. Da Frauen weniger verdienen und seltener Vollzeit arbeiten, können sie am Ende auch weniger Geld in die Altersvorsorge investieren. Das Risiko, im Alter in Armut zu geraten, ist somit wesentlich höher. Tatsächlich gilt laut Statistik jede fünfte Frau über 65 als armutsgefährdet.
Warum viele Frauen bei Finanzen unsicher sind
Neben den strukturellen Nachteilen ist auch das persönliche Vertrauen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Laut der OECD Bestandsaufnahme zur Finanzbildung in Deutschland aus dem Jahr 2024 verfügen Frauen im Durchschnitt über weniger Finanzwissen als Männer. Vor allem, wenn es um komplexe Themen wie Zinseszins, Risikoabschätzung oder Anlageformen geht. Noch aufschlussreicher war auch die Tatsache, dass Frauen in Befragungen häufiger „Ich weiß nicht“ angekreuzt haben. Das zeigt, dass ihnen nicht nur Wissen, sondern auch am Ende das notwendige Selbstvertrauen fehlt.

In einer Verivox Studie hat fast jede zweite Frau in Deutschland angegeben, sie würde sich bei Finanzthemen unsicher fühlen. Nur 52 Prozent der Frauen mittleren Alters gaben an, sich „eher“ oder „vollkommen“ mit Finanzen auszukennen. Bei Männern lag der Wert mit 73 Prozent deutlich höher. Dieses fehlende Selbstvertrauen führt natürlich dann dazu, dass Frauen Geldfragen lieber aufschieben oder an ihren Partner delegieren. Dabei ist die finanzielle Eigenständigkeit gerade für Frauen besonders wichtig, damit sie langfristig unabhängig bleiben können.
Mit der passenden Strategie zur finanziellen Sicherheit
Um die eigene finanzielle Situation zu verbessern, braucht es keine perfekten Kenntnisse, sondern nur eine klare Struktur. Der erste Schritt ist, dass man sich einen Überblick über die eigenen Einnahmen und Ausgaben verschafft. Dabei kann ein Haushaltsbuch hilfreich sein. Wer seine Fixkosten und seine variablen Ausgaben kennt, der kann besser einschätzen, wie viel Geld realistisch zum Sparen bleibt.
Expertin Laudenbach ist überzeugt, dass es wichtig ist, regelmäßig einen festen Betrag zur Seite zu legen und langfristig zu investieren. Besonders interessant und vielversprechend sind ETF Sparpläne. „Wenn ich einen langfristigen Anlagehorizont habe, dann muss ich noch herausfinden, wie viel meines Geldes möchte ich denn am Kapitalmarkt anlegen“, so Laudenbach. Entscheidend ist, das eigene Risikoprofil zu kennen und klein anzufangen. Auch mit geringen Beträgen lassen sich langfristig solide Rücklagen aufbauen.
Frauen sollten möglichst früh mit dem Sparen und Investieren beginnen, um Zinseszinsen für sich arbeiten zu lassen. Denn wer früher startet, der muss weniger pro Monat investieren, um im Alter dieselbe Summe zu erreichen.
Frauen investieren oft erfolgreicher
Ein weiteres positives Signal: Wenn Frauen investieren, erzielen sie im Durchschnitt sogar bessere Ergebnisse als Männer. Laut einer Erhebung der ING aus dem Jahr 2023 erzielten weibliche Anlegerinnen eine um 0,5 Prozentpunkte höhere Portfolio-Performance. „Frauen sind weniger impulsiv, sie traden weniger. Das ist einer der Gründe, warum Frauen im Schnitt eine bessere Rendite erzielen“, so Laudenbach. Auch im Bereich Wetten und Glücksspiel sind Frauen aufgrund ihrer Zurückhaltung und ihrer emotionalen Stärke zum Teil erfolgreicher als die Herren. Frauen suchen genauso wie Männer über https://esportsinsider.com/de/gluecksspiel/neue-online-casinos dann Anbieter aus, um das Glück auf die Probe zu stellen, verfolgen aber ganz andere Ansätze, wenn es dann wirklich um das Spiel selbst geht. Damit bestätigt sich auch in diesem Beriech, was viele Studien zeigen: Frauen sind vorsichtiger, langfristiger orientiert und emotional stabiler in finanziellen Entscheidungen.



