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12. December 2025
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Darum könnte ab dem kommenden Jahr weniger illegale Glücksspielwerbung im Netz auftauchen: Kooperation von GGL und EU

Tobias
  • Dezember 10, 2025
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Darum könnte ab dem kommenden Jahr weniger illegale Glücksspielwerbung im Netz auftauchen: Kooperation von GGL und EU

Falls Sie oft im Internet unterwegs sind, haben Sie sicherlich bemerkt, dass zahlreiche Online Plattformen als reichweitenstarke Werbeträger für die unterschiedlichsten Online Dienstleister dienen. Ein Großteil dieser Anzeigen ist völlig legitim und leitet Sie zu seriösen Adressen weiter. Einige Werbeschaltungen stammen jedoch aus dem Bereich des nicht regulierten Glücksspiels und die Anzahl nimmt von Jahr zu Jahr weiter zu. Die EU-Kommission hat sich nun das Ziel gesetzt, härter gegen illegale Werbebanner und Pop-Ups vorzugehen. Die deutsche GGL unterstützt das Vorhaben der EU und gemeinsam soll im Jahr 2026 eine neue Strategie umgesetzt werden. 

Bereits seit vielen Jahren ist die große Menge illegaler Werbung für Online Casino Portale im Internet ein Dorn im Auge der zuständigen Behörden. Etablierte Internet-Suchmaschinen, Streaming- und Unterhaltungswebseiten sowie Social Media Plattformen werden genutzt, um auf illegalem Wege Neukunden zu gewinnen. Die Anzeigen werden oftmals durch automatische Algorithmen geschaltet und mit neuen Technologien auf eine Weise verschleiert, welche eine Rückverfolgung erschwert. Im kommenden Jahr könnte sich jedoch eine Menge im digitalen Umfeld verändern. Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder, ENISA, Bundesnetzagentur und die EU-Kommission haben neue gesetzliche Vorgaben geplant. Ziel ist es, die Werbung für nicht reguliertes Online Glücksspiel im Internet deutlich einzudämmen. 

Das Jahr 2026 steht im Zeichen der Zusammenarbeit verschiedener Behörden  

Der Kampf gegen illegale Werbung für Online Casinos und weitere Formen des unregulierten Glücksspiels wurde bis jetzt zumeist auf Ebene einzelner Staaten geführt. Im Verlauf dieses Jahres hat sich gezeigt, dass ein einzelner Staat im Alleingang nur schwer die Kontrolle über die komplexen Strukturen der illegalen Werbung im Internet erlangen kann. Nutzer haben dies schon seit langem erkannt. Sie wissen, dass viele Werbeanzeigen irreführend sind und orientieren sich vermehrt an Online Informationsportalen, auf welchen verschiedene Dienstleister aus zahlreichen Branchen und beste Online Casino Seiten verglichen werden. So erhalten Nutzer im Dschungel von Angeboten Transparenz zu Lizenzen, den Sicherheitsstandards und weiteren wichtigen Aspekten, welche für die Seriosität eines Betreibers sprechen.

Zuständige europäische Behörden wie die EU-Kommission, die deutsche GGL, die Cybersicherheitsbehörde ENISA und Europol haben sich zusammengesetzt, um dieses Problem gemeinsam anzugehen. Sie konnten sich auf gemeinsame Standards einigen und wollen diese im Jahr 2026 in die Tat umsetzen. 

Auf diese Weise soll es leichter gemacht werden, technische Muster illegaler Werbung zu erkennen, Sperrungen europaweit gleichzuschalten und die Werbeträger stärker in die Verantwortung zu nehmen.

Die Filterung von Werbung auf technischer Ebene soll 2026 Pflicht werden

Als Grundlage der neuen EU-Strategie dienen technologische Maßnahmen. Große Online Plattformen wie “Google” oder “X” nutzten bis dato überwiegend freiwillige Filtermechanismen. Im Jahr 2026 sollen sie jetzt zur Anwendung zertifizierter Erkennungssysteme verpflichtet werden.

Laut offiziellen Angaben von ENISA aus dem Jahr 2024 nutzten zum damaligen Zeitpunkt circa 65 % der geprüften Werbenetzwerke KI-Systeme zur Erkennung von Mustern. Jedoch unterlagen sie keiner vereinheitlichten Regulierung. Laut der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder sorgen die unterschiedlichen Standards dafür, dass illegale Online Glücksspielwerbung nur schwer zu bekämpfen ist und häufig sehr schnell wieder auftaucht.

Diese neuen Vorgaben gelten ab dem Jahr 2026:

  • Alle verwendeten KI-gestützte Erkennungsmodule müssen akkreditiert sein
  • Filter müssen Landingpages, Weiterleitungen und Ad-Server-Ketten prüfen
  • Plattformen müssen Fehlalarme dokumentieren und reale Verstöße melden
  • Technische Systeme sollen illegale Werbemuster mit Priorität blockieren

Die Rolle der deutschen GGL wird dabei zentral. Sie koordiniert in Deutschland den Abgleich zwischen Plattformmeldungen und nationalen Sperrlisten und stellt sicher, dass illegale Anbieter nicht über Umwege wieder sichtbar werden.

Einheitliche Identifikation illegaler Werbemuster

Da illegale Werbung meist grenzüberschreitend verbreitet wird, setzt die EU in Zukunft auf gemeinsame Datenbanken. Laut der EU-Kommission sind mehr als 40 % der illegalen Werbeschaltungen gleichzeitig in mehreren Staaten online. Diese Strukturen können auf nationaler Ebene kaum kontrolliert werden.

EU-weite Fingerprint-Datenbanken, Frühwarnmeldungen über Europol und einheitliche technologische Kriterien sollen den Austausch von Informationen beschleunigen. Die zuständigen Behörden arbeiten in der Zukunft deutlich enger zusammen, um Muster schneller zu erkennen und synchronisierte Gegenmaßnahmen einzuleiten. Anbieter illegaler Werbung verlieren somit wichtige Ausweichmöglichkeiten.

Transparenzpflichten greifen deutlich schärfer

Neue Vorgaben hinsichtlich der Transparenz legen den Rahmen für die Rechenschaftspflicht großer Online Plattformen fest. Der DSA (Digital Services Act) verpflichtet sie 2026 dazu, transparent anzugeben, wie oft illegale Glücksspielwerbung erkannt wurde, wie schnell sie darauf reagiert haben und welche technischen Systeme zum Einsatz kamen.

Plattformen müssen zudem erklären, wie oft blockierte Werbemuster versucht haben, erneut Sichtbarkeit zu erreichen, wie KI-Filter trainiert und evaluiert werden und welche internen Prozesse zur Qualitätssicherung existieren. Diese Dokumentationspflichten schaffen erstmals eine vergleichbare Grundlage für behördliche Kontrolle. Die GGL betonte bereits 2025, dass viele wiederkehrende Werbemuster nur deshalb weiterhin sichtbar waren, weil interne Abläufe einiger Plattformen unzureichend strukturiert oder nicht konsequent genug umgesetzt wurden.

Einheitliche Standards schaffen Klarheit für Nutzer

Irreführende Werbung lebt von Unübersichtlichkeit. Studien der Universität Maastricht aus dem Jahr 2024 zeigen, dass ein erheblicher Teil der Nutzer ohne eindeutige Hinweise nicht sicher erkennen kann, ob ein Online-Angebot legal oder illegal ist. Ab 2026 sollen deshalb einheitliche EU-Standards für Lizenzkennzeichnungen, Betreiberangaben und Sicherheitsinformationen gelten.

Legale Anbieter müssen ihre Informationen deutlich sichtbarer platzieren, während Suchmaschinen und große Plattformen verpflichtet sind, geprüfte und legale Inhalte algorithmisch hervorzuheben. Parallel dazu werden nicht verifizierbare Angebote automatisch herabgestuft oder blockiert.

2026 wird ein Schlüsseljahr für digitale Werbesicherheit

Die Kombination aus verpflichtenden technischen Filtersystemen, strengen Transparenzpflichten und europäischer Zusammenarbeit bildet die Grundlage für eine nachhaltige Eindämmung illegaler Glücksspielwerbung im Netz. 

Plattformen müssen künftig Verantwortung übernehmen, Behörden können effizienter koordinieren und Nutzer profitieren von einer klareren, transparenteren digitalen Umgebung mit weniger irreführenden und illegalen Werbeanzeigen.

Tobias
About Author

Tobias

Tobias Friedrich, Jahrgang 1971, lebt mit seiner Familie in Berlin. Er absolvierte ein Studium im Bereich Wirtschaftsrecht und arbeitet seither als unabhängiger Journalist. Im Laufe seiner Karriere verfasste er Artikel für renommierte Zeitungen wie die Frankfurter Allgemeine und die Süddeutsche Zeitung.

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